Kompost-Tee begünstigt ein gesundes, artenreiches Erdreich, in Gartenbaubetrieben ein belebtes Substrat, welches sauerstoffreich und wasserdurchlässig ist. Nur eine solche Umgebung wird dauerhaft gesunde Pflanzen ernähren können. Daher ist Kompost-Tee immer eine sehr gute Wahl .
Auf die Blätter gesprüht bzw. gespritzt wirkt der Kompost-Tee wie ein Schutzmittel: Die enthaltenen Mikroorganismen schaden der Kulturpflanze nicht, lassen aber keinen Raum für schädliche Organismen. Sie halten schlicht den Platz besetzt und schützen damit die Kulturpflanzen. Das ist schonender für Pflanzen und Umwelt – es lassen sich somit im Monokulturanbau Pflanzenschutzmittel drastisch reduzieren, da diese zum Teil auch erwünschte Organismen abtöten und damit ein Vakuum schaffen, in dem sich in der Folge alles Mögliche (Unerwünschte) wieder verstärkt ansiedeln kann.
Spritzen
Das Spritzen im Verdünnungsverhältnis 1:10 als Blattanwendung bekommt im biologischen Pflanzenschutz seine besondere Bedeutung. Als Anwendungszeitpunkt sollte die frühen Morgen- oder die Abendstunden gewählt werden. Ähnlich anderer Spritzverfahren sollte die Ausbringung bei starker Sonneneinstrahlung generell vermieden werden, da hier die Kulturpflanzen als auch der hergestellte Kompost-Tee auf Grund der Strahlungsintensität Schaden nehmen. Bei Blattgemüse sollte aus Gründen der Hygiene auf das Spritzen gar komplett verzichtet werden.
Hier wäre die Alternative – Bodenbehandlung / Gießen zu nennen!
Bodenbehandlung / Gießen
Eine einfache und durchdringende Methode zur Ausbringung des Kompost-Tees ist die Bodenbehandlung bzw. das Gießen im Verhältnis 1:5. Über Installationen zur Injektion des Kompost-Tees durch Düngermischer, Dosatron u.ä. können unsere Braugeräte ganz einfach an die betriebliche Bewässerungstechnik angeschlossen werden. Hier ist zu empfehlen, das der Kompost-Tee 1,8 – 2,0%ig in die Bewässerung injektiert wird. Ebbe-Flut-, Tropf-, Mattenbewässerungen, auch Rasensprenger sind somit gut anzusteuern.
Anwendung von Kompost-Tee auf einer Rasenfläche, welcher bisher keine optimale Pflege angedient wurde.
In 2015 wurde noch nicht einmal im Frühjahr aufgekalkt, ebenfalls wurde nicht vertikutiert.
Wichtig war im Test, welches Potential im Kompost-Tee steckt, da hier der Rasen auf Grund starker Sonneneinstrahlung und Temperaturen wirklich gelitten hatte.
Verabreichung von Kompost-Tee per Rasenberegnung auch während der hohen Temperaturen von bis zu 35° C welche in den Kalenderwochen 27 & 28 im Jahr 2015 vorherrschten.
Zwischen dem 13.06.2015 und 07.07.2015 wurde zweimal die Rasenfläche gemäht.
Das Resultat ist bezeichnend! Dieses lässt sich auf andere stark beanspruchten Flächen, wie z.B. Sport- und Fussballrasenflächen (hier besonders vor der Torlinie) und Golfplätze übertragen.
Gartenbau
Betrachtet man die stetig anspruchsvolleren Zertifizierungkriterien bei Pflanzen:
- Vorgabe – Pflanzenanbau mit immer weniger Wirkstoffen im agrochemischen Bereich
- Vorgabe – das diverse Kunden bestimmte Wirkstoffe gar nicht mehr in den gartenbaulichen Produkten wissen wollen
- gesetzgeberische Veränderungen den Gartenbau – drängt diesen im allgemeinen zur Suche nach agrochemischen Alternativen
Auch hier ist der Kompost-Tee ein Baustein in der Pflanzenpflege, welcher immer größere Beachtung findet. Kompost-Tee stellt auch aus Kostengründen eine wirtschaftliche Alternative dar. Eine Spritzbehandlung direkt auf das Laub besiedelt dieses mit nützlichen Mikroorganismen welche Krankheitserreger an der Ausbreitung hindern. Über die Bewässerung injektiert, wird das Substrat im Topf und der Wurzelbereich nachhaltig belebt, somit sind die Kulturpflanzen wüchsiger und bestechen durch ein vitaleres Aussehen.
Welche Arten von Kompost-Tee gibt es?
Landwirtschaft
Kompost-Tee wird weltweit sowohl in der konventionellen als auch in der biologischen Landwirtschaft eingesetzt. Gesunde Kulturpflanzen, die mit Kompost-Tee behandelt werden, sind weniger anfällig für bodenbürtige als auch schadinsektbasierten Krankheiten. Der Kompost-Tee dient hierzu als kostengünstiger Wachstumsförderer sowie zur nachhaltigen Bodenpflege. Landwirtschaftliche Kulturen weisen eine verbesserte Toleranz gegenüber Trockenheit auf, größtenteils wurden sogar die Bewässerungsintervalle während der Kulturzeit reduziert. Bei großflächigem Einsatz kann durch die zusätzlich Ausbringung von Kompost-Tee der Einsatz von Düngern und agrochemischen Produkten gesenkt werden kann.
Unterstützung der Rotte (Quelle)
Zitat: Fermente (Kompost-Tee) sprüht Ebert zum Lenken der Rotteprozesse auf seinem Feld beim Umbruch von Zwischenfrüchten auf Pflanzenreste. Die Fermente sprüht er mit einer Düse an seiner Fräse direkt auf die mit Feinerde gemischten Pflanzenreste.
Die Flüssigkeit enthält Milchsäurebakterien und Hefepilze. Diese setzt Ebert in einer Urlösung an. Nun werden die Mikroorganismen vermehrt, um mehrere hundert Liter Gebrauchslösung (Kompost-Tee) für den Betrieb zu erhalten.
Zum Vermehren der Mikroorganismen in der Flüssigkeit nutzt er Melasse als Energiequelle, wie oben beim Komposttee. Anschließend lässt er die Mikroorganismen in der Flüssigkeit eine Woche bei Temperaturen von 30-32°C arbeiten.
Vorzüge bei der Unterstützung der Rotte
- lockt Regenwürmer und Bodenlebewesen an, was eine Boden- lockerung fördert
- enthält Bakterien, Enzyme und Pilzkulturen, die die Krümelstruktur des Bodens verbessern
- steuert Umsetzungsprozesse und beugt Fäulnis / Bodenoxidation vor und aktiviert mikrobielle Prozesse, setzt Mineralien pflanzenverfügbar um und steigert die physikalischen Prozesse im Boden
Weinbau
Der Einsatz von Kompost-Tee im kommerziellen Weinbau ist aus vielerlei Hinsicht interessant. Zum einen, da der Kompost-Tee über die Wurzeln aufgenommen eine wuchsseitig viel vitalere Pflanze hervorbringt, zum anderen, da er mit Niederdruck gespritzt den Befall von Botrytis und Echtem Mehltau entgegenwirken kann. Somit der Rebpflanze ganzheitlich hilft, was am Ende zu einer verbesserten Traubenqualität führt.